"White Band Day"
Gestern war der erste „White Band Day“ in diesem Jahr. Auf der ganzen Welt gab es Veranstaltungen, die dafür ausgerichtet waren, uns darauf aufmerksam zu machen, dass etwas gegen die weltweite Armut getan werden muss.
Neben dem Effekt, dass jeder Einzelne ins Nachdenken kommt, was sein Anteil daran sein kann, etwas gegen Armut zu tun, hatten die Großveranstaltungen den Sinn ein Zeichen zu setzen, dass den Regierungschefs der G8-Staaten an ihre Verantwortung erinnern sollte. Über die Großveranstaltungen kannst du etwas auf der LIVE 8 Seite oder auf tagesschau.de lesen.
Eine Frage, die dabei häufig gestellt wird ist, was es bringt ein weißes Band am Arm zu tragen. Ich denke, dass es zunächst erst mal meine Aufmerksamkeit darauf lenkt, meine eigene Verantwortung im Umgang mit Armut wahr zu nehmen – und dann mein Verhalten [z.B. mein Kaufverhalten] zu ändern. Zum anderen schafft es auch eine Verbindung zwischen den Menschen, die sich mit diesem Anliegen solidarisieren. Auf diese Weise hatte ich schon einige gute Gespräche über das Anliegen, die meistens darauf hinausliefen, dass wir uns fragten, wie denn unser persönlicher Einsatz dafür aussieht…
In der Zeit ist ein interessanter Artikel über den englischen Zweig der weltweiten Akton drin. Hauptsächlich wird über Tony Blair und Bob Geldorf geschrieben – und welche Motive Tony Blair gehabt haben könnte, um sich mit Make Poverty History zu verbinden. Den letzten Abschnitt daraus möchte ich gerne noch hier zitieren:
„Am Ende dürfte Live 8 bei Hunderttausenden von jungen Idealisten, die, Geldofs Ruf, folgend nach Schottland aufbrachen, nur Zorn und Frustration auslösen. Was immer die Politiker tun, es wird nicht reichen. Das hätte Tony Blair voraussehen können. Die Enttäuschung wird auch auf ihn zurückschlagen. Das Konzept des Freihandels, das vom Westen den Abbau von Schutzzöllen und Agrarsubventionen forderte, klingt nicht griffig genug, wenn »Armut zur Geschichte« gemacht werden soll. Doch das Ziel verlangt nun mal mehr, als Paul McCartney, U2 und Coldplay im Londoner Hyde Park auftreten zu lassen oder, was Geldof gelang, die zerstrittenen Stars von Pink Floyd nach 24 Jahren auszusöhnen. Immerhin soll der Gig am 2. Juli mit dem Beatles-Song The Long and Winding Road enden. Die lange, mühselige Straße, eine passende Metapher für den Kampf um Afrikas bessere Zukunft.“