Das erste Mal
Inspiriert von Konomu werde ich eine kleine Reihe über ein paar »erste Male« aus meiner Sicht, der ich zum ersten Mal Vater geworden bin starten.
…im Baumarkt.
Die Arbeitsplatten in unserer Küche sollten mal in ihre endgültige Position kommen, festgeschraubt werden und die tückischen Schlitze die sich zwischen ihnen und den Wänden auftun sollten auch geschlossen werden. Und um der jungen Mutter auch ein bisschen Zeit ohne Nachwuchsverantwortung zu ermöglichen nahm ich den Sohnemann mit zum Baumarkt. Eine einfache Übung dachte ich mir schließlich waren wir schon zusammen im Copyshop und sonstigen Läden und außerdem war der süße Knopf gerade sowieso am Schlafen.
Auf meinem Weg durch die Regalgänge des Baumarkts die Bauteile suchend die auf meiner Liste standen lachten mich auf einmal zwei wache Augen an. Die halbe Stunde Schönheitsschlaf war zuende und jetzt wurde alles sofort beobachtet. Ich bemerkte, wie sich eine gewisse Anspannung von hinten anschlich. Neben den Schrauben, Silikon und einer kleinen Säge, hatte ich an der Kasse noch eine 2 Meter lange Latte auf der Schulter, die eine nochmals um einen Meter längere Leiste stabilisierte. Am Samstag Abend schienen noch mehr Menschen die Idee gehabt zu haben nützliche Dinge aus dem Baumarkt mit zu nehmen und so hatten wir das Vergnügen uns anzustellen. Die Anspannung vermischte sich mit der Herausforderung den Sohnemann bei Laune zu halten, die Bauteile so zu balancieren, dass sie niemanden berührten und schließlich zu bezahlen.
Nicht wirklich Besonders denkst du dir, da du schon jede Menge Erlebnisse mit deinem Nachwuchs in diversen Märkten gesammelt hast. Und auch ich dachte, das ist eben die normale Herausforderung an der Kasse. Draußen war es inzwischen dunkel und kälter geworden, so dass ich zügig nach Hause gehen wollte. Nach kurzer Strecke beschwerte sich der junge Herr im Kinderwagen jedoch, weil er nichts mehr sehen konnte [haben Straßenlaternen in Industriegebieten größere Abstände?]. Zunächst versuchte ich ihn mit einem fröhlich gepfiffenen Lied wieder zum Lachen zu bringen – seine Beschwerde wurde jedoch eher mehr als weniger. Ich experimentierte mit dem Schnuller. Den Kinderwagen mit dem Bauch schiebend, den Schnuller mit einer Hand immer wieder zu seinem Mund führend und auf der anderen Schulter die beiden langen Gegenstände. Ich frage nicht, wieso derjenige, der gerade an einer Tür auf Einlass wartete, lachte, als er mich sah. Aber auch diese Experimente halfen nichts, schließlich konnte man den Schnuller wieder ausspucken und sich noch lauter beschweren. Etwas später versuchte ich dann den Kinderwagen zu schieben und sowohl die Latten als auch den Sohnemann zu tragen. Das gab ich schnell wieder auf und legte eine kleine Tröstungspause ein… zu Hause angekommen war mir schön warm, am Wetter lag das nicht :]