Josha am Kamin
Letzten Freitag war Josha an unserem virtuellen Kubik-Kamin und erzählte aus seinem Leben. Hier hat er den Abend und was er mit ihm gemacht hat beschrieben…
Sinngemäß hat er an einer Stelle über die Datscha gesagt, dass die gelebten Freundschaften Gemeindestrukturen überflüssig machen [korrigier‘ mich, wenn ich das falsch verstanden habe]. So eine Aussage trifft bei mir natürlich auf offene Ohren. Als Mensch, der Beziehung betont, denkt dass die ersten Gemeinden ohne Strukturen auskamen und davon ausgeht, dass das auch heute bei uns ohne Strukturen gehen müsste/könnte – und wir dennoch nicht ein komischer Kuschelklub würden – sehne ich mich danach Gemeinde ohne Strukturen zu leben. Frage mich dann aber, ob das nur für kleine Gemeinden gilt, solange noch alle mit allen befreundet sind, oder ob das auch bei größeren Gemeinden funktioniert…?
Danke Josha für diesen Abend und deine Ehrlichkeit – sehr geil.
Hey Daniel,
komisch, am Wochenende hab ich mich mit nem Freund unterhalten, der seit einem Jahr Vorstand eines Reitvereins ist. Einer seiner häufigsten Sätze ist: „Ich habe das total unterschätzt.“ Unser Fazit war, dass man den Leuten dort wohl Strukturen bieten muss, damit der Verein funktionieren kann, ohne dass die ganze Arbeit an einer Person hängt.
Als ich deinen Post gelesen habe, ist mir mal wieder aufgefallen, wie unterschiedlich Gemeinden und „normale Vereine“ sind…
Hallo Daniel!
Was ist eigentlich an Strukturen so schlecht? Strukturen können doch auch gerade Raum zum Leben schaffen. Ich bin ein eher strukturierter Mensch. Ich mag Strukturen, weil sie mir ermöglichen in bestimmten Momenten die richtigen Sachen beieinander zu haben, um etwas zu tun, und mich somit frei machen. Ich hasse Strukturen, weil sie berücksichtigt werden müssen und im Weg steht, um etwas zu machen und mich somit unfrei machen.
Ich finde, dass Strukturen sinnvoll sind, wenn sie genug flexibel sind, um ein Hilfsmittel zu sein. Problematisch wird es erst, wenn die Strukturen wichtiger sind als das, wozu sie dienen sollen.
Gruß,
Julian