Ritter vs. Professor
Bei den Parlamentswahlen in Italien traten zwei sehr verschiedene Kandidaten gegeneinander an. Auf der einen Seite ist dort der amtierende Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der von seinen Anhängern »Il Cavaliere« [Der Ritter] genannt wird:
»Von Macht und Geld konnte Silvio Berlusconi nie genug bekommen. So wundert es nicht, dass der italienische Regierungschef nach fünfjähriger Amtszeit bei der Parlamentswahl am kommenden Sonntag und Montag unbedingt wieder gewählt werden will.«
[Quelle: ZDF.de – Der eitle Machtmensch]
Auf der anderen Seite tritt Romano Prodi an um neuer italienischer Ministerpräsident zu werden. Er wird »Il Professore« genannt und zeichnet sich durch eine ruhige, sachliche Art aus:
»Während Berlusconi spaltet, zeigt sich Prodi stärker als Mann des Ausgleichs. So unterstützte der gläubige Katholik still die Forderung von einem Teil der Linksparteien nach einer staatlichen Anerkennung der Homo-Ehe und nahm dafür Kritik in Kauf. „Prodi ist weder ein Mann der Mitte, noch ein Mann der Linken, sondern vielmehr ein zentrales Element, das den Zusammenschluss von Parteien mit verschiedenen Empfindlichkeiten zusammenhält“, sagt ein Abgeordneter aus seinem Lager. Der Spitzenkandidat führt ein Bündnis aus rund einem Dutzend Parteien an, dem neben Kommunisten auch Teile der katholischen Mitte angehören.«
[Quelle: ZDF.de – Der sanfte Professor]
Auch wenn das Ergebnis der Wahl noch nicht von allen akzeptiert wird, scheint ein Ergebnis gefallen zu sein. Im Moment sieht die aufbäumende Haltung Berlusconis dem Verhalten Gerhard Schröders in der Elefantenrunde am Wahlabend sehr ähnlich:
»Nach langer Zitterpartie steht das Mitte-Links-Bündnis von Romano Prodi als Sieger der Parlamentswahl in Italien fest. In beiden Kammern erreichte Prodis Bündnis die Mehrheit der Stimmen. Doch auch nach dem offiziellen Ergebnis streiten die politischen Lager weiter über Sieg und Niederlage. Der amtierende Regierungschef Silvio Berlusconi will den Wahlsieg Prodis vorerst nicht anerkennen.«
[Quelle: ZDF.de – Prodi gewinnt Wahlkrimi in Italien]