Filterkaffee

Vor kurzem wurde ich an meine Kaffee-Kategorie erinnert und fragte mich, ob ich nicht mal wieder etwas zu erzählen hätte, was in diese Kategorie passte – mir fiel jedoch nichts passendes ein.

Auf unserer Reise durch Deutschland, die ich ›pagittTour‹ genannt hatte, kam es vor, dass wir auch über Besonderheiten der deutschen Kultur und Gesellschaft redeten. In Dresden kamen wir an einem Melitta-Stand vorbei, als Markus uns erklärte, dass eine Dresdnerin namens Melitta Bentz den Kaffeefilter erfunden hatte – dieses neue Wissen feierten wir sofort mit einer Tasse Kaffee.

Gestern Abend blätterte ich durch die NEON und stieß auf den ›A bis Z: Deutschland‹ Artikel, in dem sich bei K folgendes findet:

»Man schrieb das Jahr 1908, als die sächsische Hausfrau Melitta Bentz den Kaffeesatz zwischen ihren Zähnen endgültig satt hatte. Kurzerhand durchlöcherte sie den Boden eines Messingtopfs, legte ein Löschblatt aus Sohnemanns Schulheft drüber – und hatte den Kaffeefilter erfunden. Filterkaffee gilt seither als »deutsche Art« den braunen Trank zu schlürfen. Obwohl die Deutschen Frau Melitta untreu werden: 2005 konsumierten sie außer Haus erstmals mehr Cappucino, Espresso und Latte macchiato als traditionelle Filterplörre.«
[NEON, Juni 06, 34]

Mehr zu Melitta Bentz auf Wikipedia.

5 Reaktionen

  1. wollte mal hallo sagen!
    hier ist die freddi, la translatora.
    alle stichworte des eintrags wecken nur gute gefühle: doug pagitt, kaffee, dresden, wikipedia.

  2. Ich hab‘ einen Baby-Melitta-Filter aus Porzelan hier dabei:

    Weil mir der von Hand aufgebruehte Kaffee irgendwie besser schmeckt.

    Bin also der Lady Melitta noch durchaus dankbar, ;)

    Allerdings trink‘ ich auch gern was bei Starbucks….

  3. Hallo Daniel,
    gerade las ich Deine Geschichte zum Thema Kaffee bzw. Melitta Bentz. Ich kann mich Warnschild nur energisch anschliessen: Es geht ’nix über „händisch“ gebrühten Kaffee. Ich verwahre mich aber natürlich gegen den Ausdruck „Plörre“ :). Schon beim Lesen dieses Wortes spüre ich deutlich, wie sich mein armer Kaffee im Küchenschrank in seiner Dose ärgern würde, wenn er es hören könnte. Glücklicherweise kann er das nicht, denn er lebt in Dunkelheit und Stille ;).

    Übrigens: Dein Weblog gefällt mir wirklich sehr gut. Ich bin seinerzeit durch Deine Texte über Martin Buber hier hängen geblieben. Das Lesen macht immer wieder sehr viel Spass!

    Es grüsst Dich ..
    Markus

  4. am 8. juli 2008 jährt sich zum hundertsten mal der tag, an dem das kaiserliche patentamt für melittas filter den gebrauchsmusterschutz (vulgo patent) erteilte. wäre das nicht anlass, eine der wichtigsten erfindungen der neuzeit angemessen zu feiern?

  5. […] Heute morgen habe ich den 98. Geburtstag des Kaffefilters gefeiert. Aus einem Kommentar den Haso hier hinterlassen hat wusste ich das und habe mir schnell einen schönen Porzellan-Kaffeefilter, Tütchen und normalen Kaffee besorgt um den Geburtstag ›einer der wichtigsten Erfindungen der Neuzeit‹ gebührend zu feiern. Zum Wohl. […]

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