Im Alltag

Dies ist ein Eintrag über Plausibilität und Spiritualität, der aus meinen Gedanken vom letzten Freitag entstand. Den letzten Freitag verbrachte ich in Ditzingen an der Akademie für Leiterschaft wo sich die Studenten mit Dozenten trafen, sich einige Gedanken über das Studium an der Akademie machten und den Nachmittag ›ihrer Persönlichkeitsentwicklung‹ widmeten. Der Tag begann mit einer Zeit in der gemeinsam Lieder gesungen wurden, manche nennen das dann ›Lobpreis‹, und bei mir setzten sich dabei mal wieder einige Gedanken in Bewegung.

Während einige der Songs sich komisch anfühlten und ich irgendwie die Texte nicht mitsingen wollte, da sie nicht unbedingt das ausdrückten was mein Gebet zu sein schien. War ich erstaunt über einen alten Song, der damals an meiner Hochzeit beim Auszug gespielt wurde: »Everyday« von Hillsong United. Zum einen war es interessant zu entdecken, dass da eine Verbindung zwischen mir und dem Song besteht. Ein schöner Moment. Und dann realisierte ich wie die Gedanken die ich mit diesem Song verbinde heute anders sind, als damals – auch wenn es nach wie vor meine Idee ist »im Alltag mit Gott zu leben«. Einige der Assoziationen die bei diesem Song mitschwingen sind anders geworden, und das ist gut so, und heute empfinde ich mich ehrlicher in meinem Leben mit Gott – auch wenn Zeiten wie diese dazu beitragen mein derzeitiges Leben zu hinterfragen. Meine Beziehung mit Gott erscheint nicht mehr in der Weise enthusiastisch, vielleicht aber mehr in meinem realen Leben verankert. Gott in allem zu wissen und ihn darin zu suchen führte bei mir über die Zeit zu einem Umdenken in meiner Spiritualität, weg von ganz besonderen Zeiten hin zum Alltagsleben. So sangen wir gemeinsam einen Song und dachten dabei an unterschiedliche Dinge…

6 Reaktionen

  1. Ja.
    Manchmal befürchte ich gerade, ich könnte, indem ich alte songs singe, unterstreichen, was vielleicht leute um mich herum damit verbinden. aber auch da kann man ja eigentlich getrost bei sich bleiben.
    erleichternd.

  2. Das ist ja nett, dass du diesen Eintrag gepostet hast. Mir geht es häufig ähnlich … Es ist seltsam wenn Lieder-Sing-Zeiten nicht mehr der eigene „Lobpreis“ und Liedtexte nicht mehr die herzenseigenen Gebete zu sein scheinen … seltsam aber nicht unbedingt schlecht … wie ich schon von unserer Zeit in Bangkok geschrieben hab: plötzlich findet man sich in typisch buddhistischen Formen mehr wieder, als in typisch evangelikalen. Wie auch immer: Es ist sehr cool, Leute wie dich zu haben, die mit auf der Reise sind Spiritualität mehr Alltag als Insel sein zu lassen.

  3. Ich finde das schade, was du da schreibst und bin an dieser Stelle anderer Meinung als ihr anderen ! :)

    Ist ja nich so, dass ich’s nich versteh, weißt. Ich kotzt zum Beispiel manchmal über den typischen Lobpreissound ab, klar.. aber weisch, trotzdem will ich mich nich von den Texten oder der Musik daran hindern lassen, Gott zu loben. Oder hast du das gar net so gemeint?
    Ich war halt z.B. mal in Haiti. Ich hab kein Plan, was die da gesungen haben (bin ja kein créole-bohle), aber war ja auch wurst, weil ich einfach meinen eigenen Text drauf gesungen habe. Ich dachte, bei Gott gibt’s Freiheit und Kreativität, oder nich? Und wir ham ja auch den Heiligen Geist, der uns dann leitet und Ideen gibt, oder nich? Warum hast du dann nich einfach die Situation beim Schopfe gepackt und sie zum Guten für dich gewendet, dass du auf deine Art und Weise inmitten des typischen Lobpreises Gott anbeten kannst oder hast du’s? -Kenn ja dein Herz nich. Weil, wenn das nich mehr geht, dann finde ich persönlich, ist an der ganzen PoMo-Geschichte doch etwas schief gelaufen, oder nich?
    Vor allem, wie machen wir das, wenn verschiedene Generationen zusammen kommen?
    Könenn wir dann gar nich mehr Gott loben, wenn die Alten mal für Lobpreis verantwortlich sin?
    Klar, du hast Recht. Niemand muss irgendwo mitsingen, aber ich meditiere dann halt über den Text oder höre einfach nur auf Gottes Stimme oder höre, wie die anderen Gott von ganzen Herzen loben (das freut mich) oder ich werf nen Blick nich auf die uhr, aber in die unsichtbare Welt und schau, was Gott so tut oder… oder…

    Ich hab gedacht, die Pomos finden Gemeinschaft gut. Ist es dann so schwer, mal auf seinen eigenen, indi-viduellen Style zu verzichten, um mit anderen Gott zu loben???

    Kommt ein Pomo zu Modos. Sagt er, komm wir machen ne Spiri-Session. Modo sagt, ne, ich preis Gott mit meiner Gitarre, weil ich Christ = Gitarrist und so. Aber scheiße, geht nich mehr, weil Pomokirchen zu ner Subkultur geworden sind, oder nich? Kommt ’n Nichchrist hinzu und checkt gar nich, was die Diskussion ist, weil christ für ihn gleich papst bedeutet und er nich mehr checkt, dass es da lauter untergruppierungen gibt. und auch er findet das komisch, dass die einen mit den anderen nich mehr klar kommen. weil, das weiß ein braver theologe, in joh 17 ja der jesus für seine jünger betet, THAT THEY ALL BECOME ONE.
    Da steht nich, DASS ALLE POMO WERDEN (und ich geh davon aus, dass du das ja auch nich verlangst), aber ONE ist ONE. So wie 3=1 und so…

    Du weißt ja, ich will dir AUF KEINEN blöd an den Karren fahr’n, gell…?! Ich bin auch ein Kind dieser Zeit, doch wie würde denn Jesus das tun?
    Hat die Zeit mich oder präge ich die Zeit mit Jesus?

    Würd‘ mich über ’n feedback oder auch ’ne Diskussion froin!

  4. P.S. Ich bin auch ehrlicher geworden, das ist echt gut und ich such Gott sogar auf dem Scheißhaus, ganz ohne Scheiß, da hab ich vorher Gottes Stimme gehört UND auf dem Pott gleich in mein Tagebuch aufgeschrieben :). Aber sollte es nich so sein, dass je mehr ich Gott in seiner Omnipräsenz entdecke, desto enthusiastischer ich werden sollte? (he, was für’n satz), Ich bin kein Happy Clappy und ich hatte bis vor 2 Monaten viel dunkle- Macht-Dreck am Stecken, und jetzt bin ich in einer Inneren Heilungsphase und ich geh von Verzweiflung zu Angst zu Verrücktsein und PSYCHOOOOOOOOOOOOOOOOO-Sein, aber Gott ist einfach cool. Denn er holt mich aus der Scheiße raus und gibt mir inneren Frieden, da wo ich wirklich verrückt rumroutiere, so dass ich net einmal n Kopf zum Studieren habe und das seit 6 Monaten und regelmäßig um diese Uhrzeit ins Bett geh, weil ich verdammt noch mal nich pennen kann!! Aber Gott holt mich raus! Ja, das tut er wirklich! Amen, Bruder… :) Over and out!

  5. Hey Ratna Dewi
    Was ist eigentlich ein PoMo? Und überhaupt? … hat dein ganzer Text was mit dem Thema zu tun? Ich fand ihn ein wenig verwirrend. Bin gerade zufällig auf diese Site gelangt, da ich eigentlich was anderes gesucht habe und habe aus Interesse mal alles gelesen, aber irgendwie habe ich dich nicht verstanden, kansnt du mal in nem kurzen Satz ausdrücken, was du eigentlich sagen wolltest?

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