Wechselseitig

Wahrscheinlich liegt es an meiner Persönlichkeit, dass ich Ausgewogenheit sehr schätze [Vgl. dazu den Eintrag In der Mitte]. Dennoch fasziniert es mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich auf etwas stosse, das eine interessante Ausgewogenheit ermöglichen kann. In der Soziologie liebe ich deswegen das Zusammenspiel von qualitativer und quantitativer Forschung und in meinem theologischen Arbeiten begeistert mich gerade die Idee des Zusammenspiels von Theologie als solcher und Religionssoziologie.

Gabriel und Reuter sprechen über das angespannte Verhältnis zwischen Theologie und Religionssoziologie und führen diese Spannung auf die unterschiedliche Perspektive zurück:

Denn als Reflexionsinstanz des religiösen Glaubens zielt die Theologie letzlich darauf ab, den Wahrheitsgehalt der Religionen und ihrere Semantik aus deren Binnenperspektive zu explizieren; dabei kann sie nicht umhin, die Geltungsfrage zu stellen.

Demgegenüber geht die Religionssoziologie als empirische Wissenschaft zunächst auf Distanz zur religiösen Praxis und ihren Geltungsansprüchen.

[Karl Gabriel und Hans-Richard Reuter (Hg.), Religion und Gesellschaft: Texte zur Religionssoziologie (Paderborn: Schönigh, 2004), 13.]

Die Wechselseitigkeit dieser beiden Zugänge ist es, die mich begeistert. Während Theologie von innen arbeitet ist die Außenperspektive der Religionssoziologie ungemein bereichernd.
[Dazu ist vielleicht auch ein älterer Eintrag zu Pastoralsoziologie interessant.]

1 Reaktion

  1. ausgewogenheit ist cool. vor allem wenn sie mental, geistlich, emotional und körperlich ist. da arbeite ich gerade dran. ansonsten einfach nen lieben gruß. geht’s euch gut?

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