Dekonstruktion und Transzendenz
Ich habe das wunderbare Buch »What Would Jesus Deconstruct?« von John D. Caputo nun durchgelesen – und es sehr genossen Anhand seiner Ausführungen Dekonstruktion und Theologie zusammen zu denken. In vielen Bereichen ist das Buch sehr anregend, dazu ein anderes Mal mehr, ich frage mich gerade jedoch ob Dekonstruktion und Transparenz zusammen gedacht werden können.
Caputo beschreibt Dekonstruktion als Hermeneutik des Reiches Gottes durch die das Reich Gottes liebevoll befreit und lebbar wird. Die von ihm dargestellten Dekonstruktionen, die ich als eine Auswahl verstehe – da es ja nicht möglich ist umfassend zu arbeiten, vor allem dann nicht wenn ein Buch mit 140 Seiten Text rauskommen soll – reichen nach dem was ich bisher verstanden habe jedoch nicht in den Bereich der Transzendenz hinein. Über Gott wird nicht viel mehr gesagt als dass er der ganz andere ist der nicht völlig ergriffen werden kann. Die Darstellungen des Lebens und Wirkens Jesu und des Geistes konzentrieren sich darüber hinaus auf liebevolle und vergebende Handlungen und beziehen seine heilende und weitere in diesem Zusammenhang stehende Taten noch nicht mit ein.
Aus Gründen der Konzentration und Beschränkung werden immer einzelne Bereiche mehr betont und andere unterbelichtet bleiben müssen, das ist mir klar, dennoch gehe ich davon aus, dass eine Theologie der Dekonstruktion, die sich gerade nach dem Unmöglichen, dem Ereignis ausstreckt auch die Transzendenz und mit ihr ihre Einwirkungen, ihr Einbrechen… einbeziehen kann und wird.
Hast du das Buch gelesen und/oder Gedanken zu dem Verhältnis von dekonstruktivistischer Theologie und Transzendenz?
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Ab und an erscheinen Zitate aus dem Buch auf meinem globalen Blog.
Ich bin noch mitten drin, bisher gefällt es mir aber gut. Mehr dazu, wenn ich fertig bin.