Senden als Gesandte
Als ich eben in einem Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft das auf die Abkürzug RGG hört einen Artikel zu ›Gott‹ durchgelesen habe stieß ich in dem Abschnitt der sich mit den Gedanken der Trinität und Mission auseinandersetzt auf einige, wohl bekannt und dennoch erwähnenswerte, Ausführungen.
Zunächst möchte ich noch einmal kurz andeuten weshalb der Gedanken der Sendung so eng mit dem Gedanken der Trinität verbunden ist. In der Theologie wird die Trinität auch in einer Bewegung auf die Schöpfung/Welt hin gesehen: Der Vater sendet den Sohn, und der Vater und der Sohn senden gemeinsam den Geist. [Diesen kurzen Satz kannst du dir etwas ausschmücken, wenn du dir eben mal das durch den Kopf gehen lässt was in den Evangelien und der Apostelgeschichte überliefert ist.] Aus diesem Gedanken entwickelte sich das was wir unter dem Begriff ›Missio Dei‹ kennen, und dazu nun zwei Aussagen aus dem Artikel von Robert Schreiter:
»Aus der Perspektive der Sendung Gottes hat die Christenheit keine Entscheidungsfreiheit für oder gegen Mission. Die Kirche hat keinen Missionsauftrag, sie ist ihrem Wesen nach missionarisch, da Gott sich der Welt in einem beständigen Akt des Sendens offenbart. Auch findet die Kirche ihren Zweck nicht in sich selbst; sie ist auf die Vollendung der Gottesherrschaft angelegt.«
Auch wenn ich die Worte dieser Aussage sicher anders gewählt hätte, drückt sie meiner Ansicht nach prägnant und kurz eine wesentliche Eigenschaft der gesamten Christenheit aus. Im folgenden Zitat scheinen für mich eine ganze Reihe Anklänge an eine mögliche Verkündigung und interessante Anregungen für eine Theologie durch:
»Mission nach diesem Verständnis offenbart einen Gott als einen sendenden Gott. Die Schöpfung zeigt, daß dieser sendende Gott beständig in der Welt wirksam ist; er treibt sie stets weiter in Richtung auf die endzeitliche Versöhnung. Die Menschen müssen an diesem missionarischen Tun teilnehmen, wenn sie zur Erkenntnis Gottes gelangen wollen.«
[Beide Zitate finden sich im dritten Band der RGG 4 auf der Seite 1130.]
Danke für die Zitate!
Werde ich vielleicht in meiner Diplom(- und/oder Dogmatik)arbeit verwenden.
Gute Erkenntnis!
Passt super zu Weihnachten:
Gott treibt es in die Krippe, nach Betlehem, auf das Feld zu den Außenseitern, den Hirten … diese wiederum lassen sich (durch die Masse der Engel vielleicht ein bisschen genötigt) zur Krippe senden.
Die Sendung Gottes hat Ihn in zum Babysein geführt. Nicht immer gemütlich – aber Windeln können ja gewechselt werden (gibt es eigentlich schon eine Windel-Theologie? :-) ).
Gby,
Dirk.