Zitate zum Körpergebet
Bei meiner Beschäftigung mit Möglichkeiten des Betens mit dem ganzen Körper bin ich heute über zwei Zitate gestolpert, die ich hier ohne weitere Kommentare meinerseits mit euch teilen möchte:
„Im Gebet sollte der ganze Mensch mit Gott in Beziehung treten. Seele und Leib sollten am Gebet beteiligt sein. Die Gebetsgebärde verkörpert dieses ganzheitliche, seelisch-geistige Geschehen in einfachster Form.
Wenn wir das Beten als Ausdruck unseres spirituellen Weges betrachten, muss das Gebet verschiedene Formen und Aspekte beinhalten wie der Weg selbst. Es muss den Menschen auch in seiner körperlichen Dimension ergreifen.
Wir machen in unserem Denken immer den Unterscheid zwischen Geist, Seele und Körper. Wir haben vergessen, dass wir nicht nur einen Körper haben, sondern dass wir Körper sind. Wir haben auch unsere Mitte vergessen. Wir machen nicht mehr Gott zu unserer Mitte, sondern unser Ich. Wir haben auch unsere körperliche Mitte vergessen. Die meisten von uns sind verkopft.“
Beatrice Grimm, Der Himmel in dir: Einübung ins Körpergebet, 52f.
Und das zweite Zitat aus dem Buch ›Gebetsgebärden‹ von Anselm Grün und Michael Reepen:
„Die Gebetsgebärden und die Gebärden, die die Bibel uns anbietet, entfalten eine heilende Wirkung. Sie bringen uns in die rechte Haltung vor Gott, zugleich aber auch in eine heilsame seelische Verfassung.
Wenn wir uns in den Gebetsgebärden Gott gegenüber öffnen, dann tun sich auch in unserem Leib und in unserer Seele Räume auf, die sonst verschlossen bleiben. Und so können wir uns neu erfahren, als Menschen, die nicht von der Erde sind und an ihr haften, die vielmehr ihren Ursprung in Gott haben und als Söhne und Töchter Gottes eine innere Weite und Freiheit atmen, wie wir sie in unseren alltäglichen Rollen kaum einmal verspüren können.“
„Wir haben vergessen, dass wir nicht nur einen Körper haben, sondern dass wir Körper sind.“ – sehr treffend!!!
Hast du schon mal in das Buch „Körper beten“ von Julia Koll geschaut? Sie ist eine gute Freudin von mir aus meinem Vikariatskurs und das Buch ist ihre Dissertation.
Sehr lohnenswert.
Nur so als Tipp….
danke für den tipp. hab das buch bisher noch nicht angesehen.
„Wir machen in unserem Denken immer den Unterscheid zwischen Geist, Seele und Körper. Wir haben vergessen, dass wir nicht nur einen Körper haben, sondern dass wir Körper sind. Wir haben auch unsere Mitte vergessen.“ Ich finde diesen Aspekt sehr interessant, da ich mich gerade mit der Meditation der Achtsamkeit beschäftige, bei welcher auch darauf hingewiesen wird, wie es ist, wenn Körper und Seele an verschiedenen Orten sind. Zum Beispiel bin ich mit meinem Körper in der S-Bahn, mit meinen Gedanken zu Hause und wäre aber gerne im Schwimmbad. Im Jetzt (Mit Körper, dem Herzen und den Gedanken) zu sein – darauf konzentriert sich diese Form der Meditation…
Finde ich sehr gut, wieder einen Zugang zur Körperlichkeit zu finden. Entspricht wohl auch dem hebräisch-biblischen Denken. Andererseits: Komisch, dass wir scheinbar wieder einen abstrakten, theoretischen Zugang brauchen, um „körperlich“ beten zu können.
Segen!
Dirk.
hallo dirk,
wie kommst du zu der vermutung, dass wir einen theoretischen zugang zum körpergebet brauchen?
grüße
daniel