Emergent Forum Rückblick

Am letzten Wochenende fand in Erlangen das zweite Emergent Forum statt. Mittlerweile bin ich auch mental wieder zu Hause angekommen und habe mich sowohl in der neuen Woche zurecht gefunden als auch meine Gedanken etwas geordnet, daher folgt heute mein persönlicher Rückblick auf das Forum.

Der Rahmen

Ich möchte meinen Rückblick gerne mit einem Blick auf den Rahmen des Forums beginnen. Wir hatten die Gelegenheit das Forum wie im letzten Jahr im Gemeindehaus am Bohlenplatz durchzuführen in dem sich die Elia-Gemeinschaft trifft. Meiner Ansicht nach verbindet dieses Gebäude vieles von dem was mir am emergenten Dialog gefällt, als renovierte und umgebautes traditionelles Kirchengebäude stellt es eine Brücke zwischen Tradition und heute her, dadurch bietet meiner Ansicht nach bereits das Gebäude eine wunderbare Inspiration für den emergenten Dialog.

Emergent Forum 08. #ef08

In diesem Jahr nutzten wir die Gelegenheit des großen Raumes dazu ein Plenum zu ermöglichen das sich mit Tischgruppen um ein Zentrum anordnete. Auf diese Weise wurde die Bedeutung der Tischgruppen unterstrichen und die ModeratorInnen und ReferentInnen befanden sich mitten unter den Anwesenden. MIr gefällt dabei auch der Aspekt, dass bei den Impulsreferaten die Blickrichtung nicht auf der Rückwand der Bühne endet, sondern sich verschiedene Blicke der Anwesenden kreuzen.

Das Forum mit einem gemeinsamen Essen zu beginnen war meiner Ansicht nach eine der besten Entscheidungen. Auf diese Weise wurden die Tischgruppen von Anfang an real und es ereigneten sich jede Menge gute Gespräche bei diesem ersten und den weiteren Mahlzeiten. Die Tatsache, dass die Elia-Gemeinschaft uns immer frische Getränke (darunter meine Lieblingsgetränke: Bionade, Afri-Cola und Kaffee) anbot trug ihr übriges zum sich ereignenden Dialog bei. Meiner Ansicht nach war auch das Vorhandensein von Wein und Bier sehr gut um viele Gespräche bis in die späten Abendstunden zu ermöglichen. Ich habe etwas darüber nachgedacht ob es besser gewesen wäre in die umliegenden Kneipen zu gehen – was einige auch taten – stellte für mich jedoch fest, dass ich dadurch, dass wir vor Ort blieben mit einigen Leuten ins Gespräch kam mit denen ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in eine Kneipe gegangen wäre. Die Musik von Hufis Plattentellern untermalte das gesamte Forum auf unaufdringliche und sehr angenehme Weise.

Die Gleichberechtigung

Der Samstag stand aus meiner Sicht unter dem Zeichen der Gleichberechtigung. Ich hatte mich sehr darauf gefreut von der ›Gleichberechtigungs-Initiative‹ einige Anregungen zur Gleichberechtigung zu bekommen und auf diesem Forum einen Raum zum Dialog über dieses wichtige Thema zu ermöglichen. Das Impulsreferat von Christina Müller fand ich sehr gut. Besonders haben mich die Gedanken zu verinnerlichten Sexismen nachdenklich gemacht. Diese Thematik muss meiner Ansicht nach unbedingt in den nächsten Jahren weiter im Gespräch bleiben und immer mehr mit Leben gefüllt werden. Im Workshop zu Gleichberechtigung sprachen wir auch über mögliche Auswirkungen von Gottesbildern auf die Gewichtung der Gleichberechtigung bzw. von Rollenverständnissen. Um dieses Thema jedoch zu vertiefen reichte uns die Zeit nicht, dennoch fand ich es ausserordentlich angenehm trotz meiner Müdigkeit hier einen guten Austausch zu erleben.

Der Dialog

Der bereits angesprochene Rahmen und die bewusste Betonung des Dialogs führten meiner Ansicht nach zu einem sehr guten Austausch unter den Anwesenden. In einem Feedback das ich zum Forum hörte war von einem „herrschaftsfreien Diskurs“ die Rede. Diese Charakterisierung des am Forum sich ereignenden Dialogs freut mich besonders. Mein Ideal des Dialogs ist zutiefst von gegenseitiger Wertschätzung geprägt und möchte zu einer tiefen Begegnung der Beteiligten führen. Für mich und scheinbar auch für einige Anderen scheint dieses Ideal am Wochenende wahr geworden zu sein – darüber bin ich sehr dankbar.

Die Spiritualität

An jedem Tag nahmen wir uns Zeit für einen kurzen spirituellen Akzent. Ich war überrascht wie kontemplativ diese Akzente in diesem Jahr ausfielen – am Freitag Abend führte ich durch ein Körpergebet, am Samstag Vormittag betet Peter mit uns ein liturgisches Morgengebet und am Sonntag führte uns Tobias in eine kontemplative Übung nach Meister Eckhart. Neben diesen Akzenten stand die gesamte Zeit ein Gebetsraum zur Verfügung der von der Elia-Gemeinschaft vorbereitet war. Mir persönlich genügten und gefielen diese spirituellen Angebote, dennoch möchte ich auch für die Zukunft die Anregung nach etwas mehr Spiritualität in Erinnerung behalten.

Die Vernetzung

Immer wieder betonen wir, dass Emergent Deutschland weder eine einheitliche und feste Organisation ist, noch auf das eine Forum im Jahr zu reduzieren ist. Daher freue ich mich sehr über die Berichte aus den Initiativen vom Sonntag und darüber, dass einige neue Initiativen entstanden sind. Darunter sind weitere regionale Initiativen und welche die sich um Themen finden. Über die Initiativen werden wir sicher demnächst auch auf der Webseite von Emergent Deutschland reden.

Mit einem kurzen Dank an alle Anwesenden die das Forum zu dem gemacht haben was es war, endet mein kleiner Rückblick auf das Forum. Danke.

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Weitere Meinungen und Gedanken findest du in der Sammlung von Hufi/Daniel Hufeisen: Blogger über das Emergent Forum 2008.

3 Reaktionen

  1. […] Emergent Forum Rückblick (TIPP!) […]

  2. […] kann.) Auch danach wurde besonderes dieser Vortrag in Blogs noch weiter diskutiert. (z.B. Hier, Hier und Hier.) Verinnerlichte Sexismen beeinflussen einfach die Gemeindearbeit, egal ob auch […]

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