Artikel zum Internet-Filter Streit
Auch wenn ich eher nicht dazu neige Spiegel zu lesen – weder Print noch Online – so finde ich den Artikel mit dem Titel „Die Generation C64 schlägt zurück“ sehr erhellend. Ich empfehle den gesamten Artikel und zitiere nur ein paar kleine Ausschnitte die meiner Ansicht nach sehr treffend wiedergeben wo die „Kulturen hier aufeinander prallen“:
Diejenigen, die sich jetzt wehren, sind mehrheitlich überzeugt: Deutschland wird regiert, die öffentliche Meinung hierzulande dominiert von Menschen, für die das Internet eine fremde Welt ist, Computerspiele ein fremdartiger, potentiell gefährlicher Zeitvertreib. Von Menschen, die immer noch stolz auf die eigene Fähigkeit sind, SMS zu verschicken. Von digitalen Immigranten eben.
Gleichzeitig leben in diesem Land an die 20 Millionen Menschen zwischen 15 und 35 (um mal eine willkürliche Grenze für die Angehörigen der Generation C64 zu ziehen), in deren Leben digitale Technologie eine zentrale, eine vor allem selbstverständliche Rolle spielt. Für die das Internet nicht „der Cyberspace“ ist, sondern ein normaler Teil ihres Alltags, ebenso wie Telefone für die Generationen davor.
Die einen, die digitalen Immigranten, machen Politik für die anderen, die in einer vom Digitalen durchdrungenen Welt leben. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen.
[…]
Dass die Unterzeichner der Petition gegen das Filtergesetz es wagen, Vernunft und Bürgerrechte sogar unter dem Risiko, als Päderastenfreunde gebrandmarkt zu werden, zu verteidigen, ist eine Entwicklung, die es eigentlich zu feiern gälte. Hier setzen sich Menschen für sinnvolle Gesetze und demokratische Grundprinzipien ein, teils schamloser öffentlicher Diffamierung zum Trotz. Das passt besser zum 60. Geburtstag des Grundgesetzes als jede Sonntagsrede.
Ich erinnere mich noch gerne an meinen ersten C64 der in meinem Jugendzimmer stand und für den ich erstes Erspartes einsetzte… auch wenn viele diese Kategorisierung unangenehm finden, mir gefällt sie besser als Generation Golf oder XY@, da ich eben gute Erinnerungen an die Zeit mit dem C64 habe. Und in der Tat – das Internet ist für mich kein Cyberspace sondern Teil meines normalen Alltags – nach dem Motto „wer braucht schon ›Second Life‹ wenn das ›erste Leben‹ eng mit dem Internet verwoben ist…
Ja, der Artikel kann wirklich was. Und auch ich war verwundert, wie gut er die Sachen auf den Punkt bringt (schon fast ein bissken unheimlich). Nen C64 hatte ich nie, aber mein italinischer Freund hatte glaub ich sone Dingens. Ich bin dann wohl eher die Generation Game Boy ;)
hi,
ich weiss nicht ob man die Linie der Menschen der Generation C64 von 15 bis 35 ziehen darf…. kennt ein 15-jähriger noch nen C64? Höchstens aus dem Museum… ;)
und zum zweiten muss ich dir recht geben mit „Second Life“ und dem realen Leben…
Was ist das reale Leben? Ein scheiß Game aber mit ner verdammt geilen Grafik.