Wie in alten Zeiten?
Auf Zeit-Online las ich eben einen Artikel mit dem Titel ›Angela Bush‹, was sich dahinter verbirgt wird in folgenden Abschnitten deutlich:
[Die] ideologische Heimat von schwarz-gelb [ist] eindeutig zu bestimmen: Es ist der rechte Keynesianismus, wie ihn vor allem George W. Bush in den USA praktizierte.
Bemerkenswert an der Haushaltspolitik sind nicht nur die vielen neuen Schulden. Bemerkenswert ist vor allem die Begründung: Der neue Finanzminister Wolfgang Schäuble warnt vor einer Sparpolitik à la Brüning, die Kanzlerin spricht von der Notwendigkeit, die Wirtschaft als dynamisches System zu begreifen. John Maynard Keynes hätte es nicht besser formulieren können. Ganz klassisch soll hier in der Krise die gesamtwirtschaftliche Nachfrage angekurbelt werden, um die Wirtschaft zu stützen. Das hat man hierzulande seit den siebziger Jahren nicht mehr gehört.
Doch während Keynes das Geld lieber den Armen geben wollte (nicht weil er so sozial war, sondern weil die es auch ausgeben), gibt es die neue Koalition lieber den Reichen (nicht weil das ökonomisch sonderlich sinnvoll ist, sondern weil die FDP darauf beharrte).
Mark Schieritz schreibt weiter, dass Bush es damals nach dem Platzen der so genannten Internetblase ebenso gemacht hat. Wie heute durch zahlreiche Studien belegt werde sei sein Plan jedoch nicht aufgegangen und es sei zu kurzsichtig gewesen vor allem oberen Einkommensschichten über die Maßen zu entlasten.
Weltpolitisch gesehen sind die meisten Menschen froh dass die Ära Bush vorbei ist und dennoch scheint Deutschland sich mit der letzten Wahl (zumindest wirtschaftspolitisch) das Denken dieser Ära ins Land geholt zu haben. Hoffen wir, dass sich diese Annahmen nicht bewahrheiten…
Quelle: Zeit-Online – Angela Bush