Notiz der Woche 30

Es ist wieder Montag Abend, die Zeit für die ich mir vorgenommen habe einen Blick auf die vergangene Woche zu werfen, und ein paar Notizen daraus hier aufzuschreiben. In diesem Sinne folgen an dieser Stelle nun meine Notizen zur KW 30.

Lesezeit

Ich liebe es Bücher zu lesen. Dieser Satz hört sich in den Ohren meiner Mutter wohl immer noch etwas ungewöhnlich an. Erst vor kurzem hat sie mir erzählt, dass sie in meiner Schulzeit immer wieder anhand meiner schlechten Noten in „Deutsch“ vor der Herausforderung stand ein Buch zu finden, das ich tatsächlich lese. Über die Jahre hat sich da wohl etwas grundlegendes geändert. Vor meinem Urlaub im Mai hatte ich festgestellt, dass ich von Woche zu Woche unglücklicher werde. Ich fühlte mich als habe ich keine Zeit mehr für mich. Ich fühlte mich getrieben. Im Urlaub wollte ich mir Gedanken darüber machen, und mir wieder Zeit nehmen ein Buch zu lesen. Bereits am ersten Urlaubstag wurde klar, dass lesen mich entspannt. Einfach zu sitzen, ein interessantes Buch in Händen zu halten, und mit der Autorin oder dem Autor in einen lesenden Dialog zu treten. Wie wichtig es für mich geworden war zu lesen, war mir in meinen 10 Jahren Studium nicht aufgefallen – da hatte lesen ja auch zu meinem Tagesablauf gehört. Im Urlaub entschloss ich mich, jeden Tag wieder Lesezeit zu reservieren. Seither ist kaum ein Tag vergangen, an dem ich mir nicht diese Zeit genommen habe. Letzte Woche las ich in dieser Zeit in dem interessanten Buch »The Spirit Level: Why Equality is Better for Everyone« von Richard Wilkinson und Kate Pickett. Auch wenn mir meine Arbeit enorm viel Spass macht, so habe ich dennoch festgestellt, dass diese Zeiten der Lektüre und des Nachdenkens eine Art inneres Gleichgewicht bewirken. Eine gute Entdeckung, die den schönen Nebeneffekt hat, dass ich mit einem Mal wieder Zeit habe interessante Bücher zu lesen.

Eine alte Liebe neu entfacht

BMX

In einer dieser Reportagen über Fixies wurde damals gesagt, dass BMX nun tot sei, und dass die Hipster von heute Fixie fahren. Auch wenn ich Fixies sehr cool finde, sträubte sich etwas in mir. Die guten Erinnerungen an vergangene Tage mit meinem BMX waren noch nicht ganz verblasst. Einige Zeit später stand ein schickes Street-BMX in unserem Hinterhof und der Besitzer erlaubte mir ein paar Runden damit zu drehen, und da war sie wieder, die alte Liebe zu diesen kleinen wendigen Rädern. Dieses Aufflammen der alten Liebe verpackte ich in einem Tweet, der schließlich dazu führte, dass ich heute wieder stolzer Besitzer eines BMXes bin. Eine Freundin hatte eines in der Garage stehen, dass sie nicht mehr brauchte, und das sie mir gerne überließ. Letzte Woche habe ich nun wieder damit angefangen neue Erinnerungen zu den alten zu gesellen, die in mir schlummerten. Ich bin begeistert und genieße es wieder ein Gefühl für dieses Rad zu bekommen und den ein oder anderen Trick zu stehen. Meine Muskel sind zwar momentan noch langsamer als meine Gefühle, aber ich bin guten Mutes, dass auch sie sich wieder an diese Bewegungsabläufe gewöhnen werden. Vielleicht verkaufe ich ja bald einen Fahrradanhänger, meine Kids sind auch auf den Pegs ganz zufrieden …

Alles bleibt anders

Seit letztem September waren meine Aufgaben klar verteilt. Die Frau des Herzens ging ihrer Arbeit als Schulsozialarbeiterin nach, ich betätigte mich als Theologe und Netzgestalter, Kindererziehung und Hausarbeit wurden aufgeteilt. Am letzten Donnerstag kam nun der vorerst letzte Arbeitstag der Frau. Sie wird wieder etwas mehr hier sein, ein paar Wochen Urlaub, und dann beginnt die so genannte Elternzeit. Im Oktober wird unser drittes Kind das Licht der Welt erblicken. Neben aller Freude über einen sich entwickelnden Erdenbürger, und der damit verbundenen Spannung, begann mit ihrem letzten Arbeitstag erneut das „Aushandeln unserer Rollen“ über die Manuel Castells folgendes schreibt:

»Für die meisten Männer besteht jedoch die akzeptabelste, stabilste und langfristigste Lösung darin,den heterosexuellen Familienvertrag neu auszuhandeln.

Dazu gehört Teilung der Hausarbeit, wirtschaftliche Partnerschaft, sexuelle Partnerschaft und vor allem die volle Teilung der Elternschaft.

Zu diesem Thema habe ich einst einen längeren Artikel geschrieben, den ich für dieses Zitat mittels der Suchfunktion dieses Blogs wieder ausgegraben habe, er findet sich hier. In diesem Sinne bleibt alles anders, der Wandel ist eine schöne Konstante.

Hiermit endet diese Notiz der Woche, mal sehen was in dieser Woche meine Aufmerksamkeit erregt.

2 Reaktionen

Reagiere darauf

*