Tiere essen
Da ich gerade krank im Bett liege, meine Konzentration nicht für reguläre Arbeiten ausreicht und Kopf und Augen zu schwer sind etwas zu lesen, habe ich das Hörbuch »Tiere Essen« von Jonathan Safran Foer angehört. Das Buch hat mich sehr begeistert.
Das Buch versteht sich nicht als Streitschrift eines Vegetariers. Foer nimmt sich anlässlich der Geburt seines ersten Kindes drei Jahre Zeit um sich ausführlich Gedanken über Ernährung zu machen, dabei geht es ihm speziell um das Essen von Tieren. Er macht sich auf die Reise, mit einem gespaltenen Verhältnis zu Vegetarismus und als „Stadtkind“, das wenig Ahnung davon hat woher das Fleisch kommt, das tagtäglich auf unzähligen Tellern landet.
In seinen Ausführungen geht er sowohl auf Tierhaltung als auch auf deren Schlachtung ein. Er betrachtet das Leben der Tiere, und stellt Fragen zum kulturellen Verhältnis des Menschen zu Hunden, Schweinen und Kühen. Neben diesen Tierarten geht er auch auf Geflügel und Fische ein. Seine Beschäftigung mit den Realitäten der Massentierhaltung bringen ihn zu folgender Aussage:
»Wenn wir Fleisch aus Massentierhaltung essen, leben wir buchstäblich von gefoltertem Fleisch.«
Dabei bleibt er jedoch nicht stehen. Er stellt auch Farmer dar die ihre Tiere auf artgerechte Weise halten, und sich sowohl im Leben als auch im Moment des Sterbens darum kümmern den Tiere Ehre zu erweisen. Während sich das Buch zu einem Manifest gegen Massentierhaltung entwickelt sieht Foer weiterhin die Möglichkeit zwischen »wählerischem Allesesser« und »Vegetarier« zu wählen. Er selbst entscheidet sich, was am Ende des Buches deutlich wird, Vegetarier zu werden.
Sowohl im Hinblick auf das Leben der Tiere, die eigene Gesundheit und auch die Auswirkungen der Massentierhaltung auf die Umwelt plädiert er dafür »wählerisch« zu sein, Entscheidungen zu treffen:
»In den meisten Zeiten, und an den meisten Orten, war es fraglos eine gute Idee über das eigene Essen zu entscheiden, ohne sich zu entscheiden, und wie alle anderen zu essen.
Heute zu essen wie alle anderen heißt ein Tropfen zu sein, der das Fass irgendwann zum überlaufen bringt. Unser Tropfen ist vielleicht nicht der Entscheidende, aber der Akt wird wiederholt, jeden Tag in unserem Leben und vielleicht jeden Tag im Leben unserer Kinder und Kindeskinder.«