Schmerzen?
Auf meinen letzten Eintrag „Fische essen“ bekam ich eine E-Mail von Karola mit einem Link zu einem Artikel im Greenpeace Magazin. James Hamilton-Paterson schreibt über eine Fahrt auf einem Trawler und thematisiert die Frage nach dem Schmerzempfinden von Fischen.
Der Artikel endet mit folgendem Abschnitt:
Was Fische nun tatsächlich fühlen, werden wir wohl nie genau nachvollziehen können. Aber wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich ihre körperlichen Reaktionen bei Stress von den unseren kaum unterscheiden: Ganz wie beim Menschen schießen Puls und Blutdruck in die Höhe, steigt der pH-Wert des Blutes und verändert sich der Stoffwechsel. Fische sind hervorragend ausgestattet mit allerlei Wahrnehmungsapparaten, deren Reichweite und Empfindlichkeit die des menschlichen oft weit übertrifft. Auch wenn ihnen die für ein Mienenspiel nötige Gesichtsmuskulatur fehlt, können sie dennoch vermitteln, dass sie in Not sind, zuweilen überaus deutlich. Ich habe es vor vielen Jahren aufgegeben, eine bestimmte tropische Fischart mit dem Speer zu jagen, denn jedes Mal, wenn ich einen solchen Fisch aufspießte, stieß er ein gellendes “Ooo! Ooo! Ooo!” hervor. Ich konnte nicht umhin, verzweifelte Todesschreie zu hören, auch wenn die Wissenschaft von einer automatischen Reaktion zur Warnung von Artgenossen sprechen würde. Ich wünschte, ich wäre so gleichmütig. Schließlich ließe sich auch Ähnliches über menschliche Schreie sagen.