Schönheit

In seinem aktuellen Buch Religion for Atheists: A non-believer’s guide to the uses of religion greift Alain de Botton die Bedeutung von Schönheit auf.

»For Plotinus, the quality of our surroundings counts because what is beautiful is far from being idly, immorally or self-indugently ‘attractive’. Beauty alludes to, and can remind us about, virtues like love, trust, intelligence, kindness and justice; it is a material version of goodness. If we study beautiful flowers, columns or chairs, Plotinus’s philosophy proposed, we will detect in them properties that carry direct analogies with moral qualities and will serve to reinforce these in our hearts via our eyes.«

Quelle: Alain de Botton, Religion for Atheists (Position 1942).

Während die katholische Kirche immer auf Schönheit achtete, wurde in der Reformation Abstand von Ästhetik genommen, und betont, dass die Umgebung unwichtig sei. Im Zuge dessen entstanden viele hässliche Städte in Europa. Folgt man Plotinus weiter, kann Hässlichkeit als Unterkategorie des Bösen verstanden werden.

»Along the way, Plotinus’s argument served to emphasize how seriously one would have to consider ugliness. Far from being merely unfortunate, ugliness was recategorized as a subset of evil. Ugly buildings were shown to contain equivalents of the flaws that revolt us at an ethical level.«

Quelle: Alain de Botton, Religion for Atheists (Position 1942).

In letzter Zeit las ich an unterschiedlichen Stellen, dass es de Botton vor allem um die Ästhetik der Religionen ginge. Nach der Lektüre des Buches – und vor allem unter Einbezug der hier erwähnten Abschnitte – wirkt die eben genannte Kritik jedoch wie eine reformatorische Verkürzung. Vielmehr scheint ihm die Verbindung von Schönheit und Tugend wichtig zu sein. Religionen begegnen menschlichen Bedürfnissen auf eine Weise, die gelingendes Leben ermöglichen, und diese Weisen gilt es nach de Botton nicht zu verlieren.

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