Rob Bell – The Thing in the Air
Kürzlich schrieb ein Freund, dass er gerade den RobCast anhöre, und die Gedanken zur Gegenerzählung darin sehr spannend finde. Ich hatte wieder aufgehört Podcasts zu abonnieren, da sie, wenn ich gerade keine Zeit hatte, ungefragt meine Festplatten füllten. Einzelne Folgen höre ich seither auf Zuruf, und habe nicht das Gefühl viel zu verpassen.
Dank eben erwähnter Nachricht warf ich einen Blick ins Archiv des RobCast und fand die Folge 141 von Ende Februar, in der es um die Gegenerzählung ging. Auf den zweiten Blick stellte ich fest, dass diese Folge zur Serie The Thing in the Air gehört, und nahm mir vor alle Folgen dieser Serie in ihrer Reihenfolge zu hören. Da ich der Meinung bin, dass diese Serie sehr hörenswert ist, möchte ich sie hier kurz teilen.
Rob Bell spricht in dieser Serie darüber welchen Beitrag zur positiven Gesellschaftsentwicklung wir leisten können, und welche Überlegungen dazu hilfreich sind. Diese Gedanken sind immer noch als Reaktion auf die Wahl Trumps und dessen erste Tage im Amt zu verstehen.
Unser Körper
Die erste Folge lässt sich in einer Aussage zusammenfassen: ›Wir sind alle Teil eines großen Ganzen‹. Bell spricht darüber, dass wir in Folge der Individualisierung an unseren eigenen Körper denken, wenn von unserem Körper die Rede ist. Dabei vergessen wir, dass wir Teil des großen Ganzen sind, aus denselben Elementen bestehen wie unsere Mitmenschen, die Tiere, Pflanzen und die gesamte Welt. Er lädt dazu ein über uns hinaus zu blicken und uns als Teil eines Ganzen zu verstehen.
So funktioniert Fortschritt
Mit der Wahl von Donald Trump fragen sich viele was aus den Entwicklungen geworden ist, die wir als Fortschritt begreifen. Bell spricht darüber, dass Fortschritt keine lineare Entwicklung ist sondern sich vielmehr in Schlangenlinien und nach dem sprichwörtlichen ein Schritt nach vorne, zwei zurück verhält. Die Erkenntnis, dass nicht alles verloren ist, hilft seiner Ansicht nach dabei sich weiter für positive Entwicklungen unserer Gesellschaft einzusetzen.
Zur Folge 139: How Progress Works.
Die Gegenerzählung
In der Folge zur Gegenerzählung nimmt die Serie meiner Ansicht nach an Fahrt auf. Bell beginnt mit der Schilderung einer Begebenheit bei einem Football Spiel der Dallas Cowboys. In dieser Erzählung zeigt er auf, wie die herrschende Erzählung pervertiert wird, wenn bewusst Aspekte ausgeblendet werden um den Strang der gewünschten Erzählung zu stärken. Diese Ausblendung von Aspekten stellt seiner Meinung nach ein Warnsignal dar, dass uns auf den Plan rufen sollte genau hinzuhören was gesagt wird, und welche Aspekte ausgeblendet werden. Die Notwendigkeit von verbindenden Erzählungen legt Bell nachvollziehbar anhand einer evolutionsbiologischen Studie dar. In Anlehnung an die Ausblendung von Aspekten weist er auf die Wichtigkeit von Gegenerzählungen hin, da diese dabei helfen eine Bewegung zu positiver Veränderung zu formen. Protest um des Protestes Willen verpufft zu schnell, weshalb es wichtig ist, dass Bewegungen entstehen, die wiederum eine Erzählung teilen auf welche Weise sie das Leben verbessern wollen.
Zur Folge 141: The Counter Narrative.
Eine Einführung in den dritten Weg
In der Einführung in den dritten Weg spricht er über die Bedeutung gewaltlosen Widerstands. Dabei greift er auf die Bergpredigt zurück, und verortet das darin Gesagte in die Zeit eines Volkes das in einem besetzten Land lebte, unter einer egoistischen religiösen Kaste und rücksichtsloser Ausbeutung der Besatzungsmacht litt. Den dritten Weg Jesu beschreibt er als Demaskierung der herrschenden Klasse, indem durch gewaltlosen Widerstand den Unterdrückern ein Spiegel vorgehalten wird der die Kraft hat die Verhältnisse umzukehren.
Zur Folge 142: An Introduction to the 3rd Way.
Die Lüge der erlösenden Gewalt
Den Höhepunkt der Serie sieht Bell in der Folge zur Lüge der erlösenden Gewalt. Er beschreibt diese Lüge anhand des klassischen Computerspiels ›Pong‹. In diesem Spiel geht es darum mit zwei senkrechten Linien einen 8-Bit-Ball hin und her zu spielen. Die Lüge der erlösenden Gewalt besteht darin, dass eine gewalttätige oder bösartige Reaktion mit dem Verhalten begründet wird welches man selbst erfahren hat. Im ›wie du mir, so ich dir‹ steckt der Kreislauf durch den niemand in der Lage ist hinzuzulernen. Diese Lüge ist tief verwurzelt, wir nehmen sie angefangen mit den ersten Comics auf und schauen sie uns immer wieder in Kinofilmen an. Nach Ansicht von Bell ist das Kreuz das Symbol der Demaskierung dieser Lüge. Am Kreuz endet der Kreislauf der Gewalt. Gemäß den Erzählungen verzichtet Jesus auf seine Befreiung und durchbricht damit den Kreislauf der Gewalt. Auf Gegengewalt zu verzichten kann bedeuten selbst schlechter dazustehen, zu verlieren, vielleicht aber lernen wir alle dazu und jemand sollte damit anfangen diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Zur Folge 143: The Lie of Redemptive Violence.
Meine Zusammenfassung der Serie geschieht aus der Erinnerung, dabei habe ich sicher einige sehr wichtige Aspekte vergessen, weshalb es umso wichtiger ist, dass Ihr Euch die Serie anhört, wenn Ihr Euch für einen positiven Beitrag zur Gesellschaftsentwicklung interessiert und mit der Art von Rob Bell könnt. Ich freue mich über den Beitrag von Rob Bell, da er es schafft positive Aspekte des Christseins auf eine Art einzubringen, die es ermöglicht zu einem guten Miteinander beizutragen.