Handlungsmöglichkeiten

»Wenn es um den Nährboden des Hasses (und nicht nur um Terrorismus und die organisierte Gewalt) geht, wenn es um die Mechaniken der Exklusion geht, die Prozesse eines zunehmend radikalen Denkens, die frühzeitig erkannt werden sollten – dann sind auch überall das soziale Umfeld, die Nachbarschaft, der Freundeskreis, die Familie, die Netz-Community mit gefordert in dem Bemühen um Prävention von Fanatismus. Eine solche Perspektive auf die Strukturen, die den Hass bedingen und kanalisieren, auf die Diskurse, die die Gewalt vorab legitimieren und nachträglich honorieren, verbreitert die zivilgesellschaftlichen Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten. Sie delegiert den Widerstand gegen Fanatismus nicht allein an die Sicherheitsdienste, die einschreiten müssen, wenn sich Hinweise auf mögliche Straftaten verdichten. Sondern die Aufgabe, eine offene, plurale Gesellschaft zu verteidigen, in der religiöse und politische und sexuelle Vielfalt gedeihen kann, kommt allen zu.«

Carolin Emcke, Gegen den Hass, Seite 171.

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