Ist es radikal, alle Care-Arbeit selbst zu erledigen?
»Die gegenwärtige Organisation von Arbeit ermöglicht die Gleichstellung von Frauen und Männern nur unvollständig und hat den Männern in dieser gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation keine aktive Rolle zugewiesen. Solange Care-Arbeit nur delegiert wird, müssen Männer sich nicht verändern. Vielmehr laden sie einen kleinen Teil der Frauen ein, ihre Lebensweise nachzuahmen und ebenfalls die Hälfte der täglich anfallenden Arbeit zu verweigern und weiterzugeben. Doch die Menschen, die weniger angesehene Arbeit machen, werden in dem, was gemeinhin als Gleichberechtigung verstanden wird, schlicht vergessen – dabei werden sowohl Karrieren als auch Gleichberechtigung in der Wirtschaft erst von diesen Menschen ermöglicht.«
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»Für einige Familien und Alleinstehende funktioniert der Alltag ohne Überlastung und Stress und auch ohne Hilfe von anderen. Wenn beispielsweise ein Paar jeweils in Teilzeit arbeitet, bleiben noch ausreichend Stunden übrig, um den Haushalt zu organisieren und Zeit mit den Kindern zu verbringen. Eine der entscheidenden Fragen für uns als Gesellschaft ist, wie viele Stunden täglicher Arbeit – egal ob Erwerbs- oder Care-Arbeit – wir als zumutbar für einen Menschen definieren und wie wir ermöglichen, dass die völlig freie Zeit gerechter verteilt wird.«
Teresa Bücker, Ist es radikal, alle Care-Arbeit selbst zu erledigen?
wöchentliches abfeiern mit der großen Tochter, was die Woche wieder kluges geschrieben wurde.