Lauftagebuch

Es ist Zeit für eine neue Kategorie in diesem Blog. Die meisten anderen habe ich eingeführt ohne darüber zu schreiben, mit Lauftagebuch ist das anders. Ab jetzt gibt es diese Kategorie hier, und das ist der erste Eintrag darin. Wobei einen hatte ich bereits, aber noch keine Kategorie dafür.

Im letzten Jahr habe ich viel darüber nachgedacht mit dem Laufen anzufangen. Ich wollte gerne regelmäßig Sport machen, die Bedingungen dafür jedoch so gering wie möglich halten. Mir war aufgefallen, dass die Zeitfenster für Sport in meinem Leben sich nicht so einfach öffnen lassen, von daher sollte er nicht nur an festen Zeiten stattfinden können. Darüber hinaus war mir klar geworden, dass ich alleine Sport treiben möchte, Menschen habe ich in meinem Alltag häufig um mich, in eine Mannschaft wollte ich also nicht. Auf Wettkämpfe stehe ich nicht, ich möchte mich nicht mit anderen messen, sondern einen Sport wählen der mir gut tut. Laufen schien also perfekt zu mir zu passen.

Nachdem diese Gedanken geordnet waren, wollte ich es ausprobieren, fehlte nur noch die Ausrüstung. Beim Laufen hält diese sich zwar in Grenzen, dennoch wollte alles wohlüberlebt sein. Ich begann zu recherchieren und legte hier und dort das eine oder andere in einen Warenkorb ohne jemals zur Kasse zu gehen.

Angefangen habe ich schließlich am ersten Weihnachtsfeiertag, nachdem ich zu Weihnachten eine Grundausrüstung geschenkt bekommen hatte. Mit dieser machte ich mich also auf den Weg die ersten Kilometer zu laufen. Und ja, es schien auch jetzt noch sehr gut zu passen. Den Anfang machte ich gemeinsam mit dem Boi, der mich immer noch regelmäßig begleitet, was ich sehr genieße da gemeinsam Laufen auch eine gute Möglichkeit ist sich zu unterhalten dies aber nicht unbedingt zu müssen.

Kurze Zeit später ging ich in ein Sportgeschäft, ließ meinen Laufstil analysieren und mich beraten um nicht länger mit meinen alten Schuhen zu laufen und meine Knochen und Gelenke über Gebühr zu strapazieren.

Von nun an lief ich drei bis viermal pro Woche, und freute mich darüber wie es mir zunehmend leichter fiel etwas länger und weiter zu laufen. Im Februar bekam ich Schmerzen im rechten Knie und musste überlegen was es damit auf sich hatte. Meine Schwester riet mir Geschwindigkeit und Strecke zu reduzieren, was genau der richtige Rat war. Das Knie erholte sich, und Laufen machte wieder Spaß.

Zum Geburtstag bekam ich das Buch Optimales Lauftraining von Herbert Steffny geschenkt, und stellte schnell fest, dass für mich die Lektüre eines Buches zu jedem Thema wichtig ist, mit dem ich mich näher beschäftigen möchte. Dazu aber vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt etwas mehr.

Aus dem Buch von Steffny nahm ich mir die Trainingspläne zur Hand, und begann meine Läufe etwas besser darauf auszurichten. Nach einem guten Lauf am Freitag Nachmittag über 13,26km, war ich motiviert und überzeugt in nächster Zeit langsam wieder längere Strecken meistern zu können und mich so langsam an die Drittelmarathon-Distanz zu wagen. Abends erfuhr ich auf Twitter von Sr. Rolando vom Ostermarathon 2020. Da auf Grund der aktuellen Lage Sportveranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt sind, es jedoch weiterhin hilfreich ist Sport zu treiben, veranstaltete die Marathon München GmbH den Ostermarathon, den sich die teilnehmenden Läufer*innen in 4 Etappen aufteilen können und ihn auf ihrer Hausstrecke absolvieren können. Mit der Anmeldung zögerte ich, da ich nicht wusste ob ich genügend Zeit finden würde, und fast noch wichtiger, ob ich die gesamte Strecke in vier Tagen durchhalten würde. Mit dem Ziel an die Drittelmarathon-Distanz zu kommen, war er allerdings sehr gut zu verbinden.

Freitag rechnete ich also ein, 13,26km schon geschafft. Am Samstag lief ich 13,80km, das Ziel kam also schon näher. Sonntag gestaltete sich etwas anders, ich fand keine Zeit zum Laufen, weshalb für Montag eine längere Strecke gelaufen werden musste. Würde ich es schaffen? Das Wetter meinte es gut mit mir, und ich schaffte heute tatsächlich die letzte Distanz von 15,59km. Nun mit dem Wissen die Distanz von 42,195km erreicht zu haben, melde ich mich noch schnell an, trug meine Zeiten ein, und erhielt eine digitale Urkunde. Yeah.

Ostermarathon 2020 – Daniel Ehniss

Im Lauftagebuch werde ich also in Zukunft übers Laufen schreiben. Vielleicht mehr um mir selbst vor Augen zu führen wie es damit gerade so läuft. Falls Euch das nicht interessiert wisst ihr ja jetzt welche Einträge ihr nicht lesen müsst.

19 Reaktionen

  1. Schön!! Steffny ist ein toller Autor! Ich habe „das große Laufbuch“ von ihm und damit vor Jahren den Halbmarathon in 2h geschafft.
    Seit dem Training liebe ich es, laufen zu gehen. Vorher fand ich es eher mühsam.
    Ich liebäugele aktuell damit, das Training wieder aufzunehmen.


  2. Die Laufpodcasts sind in den letzten Jahren ja wie Pilze aus dem Boden gesprungen. Verrückt.

    (Die beiden Klassiker sind natürlich der Running-Podcast(.de) und die FatboysRun(.de), aber auch LaufenLiebeErdnussbutter(.de) und die Rennsandale(.de) mögen so manche.)



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